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1. Januar 2022 - Happy Birthday Be Nice

Aktualisiert: 3. Okt. 2022


"Ich sass 2 Stunden im Badezimmer und habe geweint."... Heute vor 3 Jahren startete ich mit Be Nice. In dieser Zeit durften wir über 300 Kinder & Teenager in Einzelchoachings unterstützen. So viele wunderbare Menschen durften wir Kennenlernen und Begleiten. Einige von euch begleiten mich von Anfang an. Die treuen Seelen, die miterlebt haben, wie aus meinem Tram Realität wurde. In der Zwischenzeit sind hier auf Social Media so viele Gesichter dazugekommen und einige kennen die Geschichte hinter Be Nice noch gar nicht. Das möchte ich heute, am 3. Geburtstag von Be Nice, ändern. Rückblick: August 2016 - Mein Sohn kam endlich in die Schule. Ja, es war überfällig. Der Kindergarten hat ihn gelangweilt und er konnte es kaum erwarten endlich zu den Grossen zu gehören. Am ersten Schultag durfte ich kaum beglleiten, man ist ja schliesslich selbständig und kennt den Weg zur Schule . Zumindest die erste Stunde durfte ich in der Schule verbringen, bis er mich mit den Worten: "Du chasch imfall jetzt hei ga" aus dem Schulzimmer führte. Am Mittag lief ich ihm entgegen (immerhin darauf hat er sich eingelassen, aber vor der Schule durfte ich nicht warten.) und ich fand ein weinendes Häufchen Elend vor. Drei Viertklässer hätte ihn geschlagen, hat er mir erzählt. Ich habe das als doofen Start verbucht und angenommen, die älteren Kindern hätten einfach ihr "Revier markiert". Aaron hat sich dann am nächsten Tag wieder auf die Schule gefreut und ging motiviert hin. Leider wurde die Situation nicht besser, sondern es ging steil bergab. Einer dieser Viertklässler hatte einen Bruder in Aarons Klasse und so haben sich die Plagerein innert kürzester Zeit in seine Klasse verlagert. "Wer isch dä hässlichst i dä Klass?", fragte ein Schüler und alle antworteten wie aus einem Mund: "Dä Aaron!" "Wär isch dä dümmscht Mensch uf dä Welt?" und wieder waren sich alle einig, das war Aaron. Nach Hause laufen durfte er mit den Kindern nur, wenn er ihre Schultaschen schleppte. So entdeckte ich eines Tages, als ich gerade mit dem Auto an ihm vorbei fuhr, mein Kind. Beladen mit 8 Schultaschen, so dass er kaum mehr laufen konnte. Er war halt nunmal gerade erst 6 Jahre alt. Es hat mir das Herz gebrochen. "Aber warum schleppst du allen die Tasche nach Hause?", wollte ich wissen. "Ich möchte doch auch mitlaufen und da muss ich das halt machen." Ich war auf 180! Schon Wochen davor habe ich mich mit der Schule, Schulpflege und anderen Eltern in Verbindung gesetzt, aber irgendwie sah keiner ein Problem. Aaron weine halt schnell und werde wütend, da sei es ja kein Wunder, wenn er aneckt. Mir wurde ans Herz gelegt mir eine Failienhilfe zur Seite zu nehmen. Ich dachte echt ich höre nicht richtig. Eines Abends als ich Aaron ins Bett brachte, sagte er zu mir: "Mami, es wär besser wenn ich tot wär, mich hasset all." Und auch heute nach 6 Jahren, kann ich diese Zeilen nicht tippen, ohne dass mir die Tränen kommen. Mein Herz zersprang in 1000 Teile. Ich sass 2 Stunden im Badezimmer und habe geweint. Wo habe ich versagt? Wo habe ich die Abzweigung verpasst? Wie konnte es so weit kommen? Warum hört mir niemand zu? Warum nimmt mich keiner ernst? Ich war an einem Punkt an dem Handeln musste. Allein, aber ich musste etwas ändern. Also habe ich wochenlang ein Programm auf die Beine gestellt, um meinem Kind zu zeigen, wie man mit solchen Kindern umgeht. Wir haben sein ganzes Selbstbewusstsein, seinen Selbstwert und den Glauben an ihn vom Boden aufgekratzt! Es war hart und mit vielen Tränen von uns beiden verbunden. Täglich haben wir geübt, neue Übungen eingebaut, wieder verworfen, verändert und unsere Kreativität gefordert, wie niemals zuvor. Und Schritt für Schritt ging es bergauf. Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen, als dieses herzliche und laute Lachen zurückgekehrt ist und ich habe wieder geheult. Dieses Mal aber vor Freude. Ich wusste, wir werden das schaffen! Heute, 6 Jahre später und immer noch mit diesen Übungen im Alltag, ist aus diesem kleinen Kind das nicht mehr Leben wollte, ein so starker und selbstbewusster Teenager herangewachsen. Das war keine Veränderung über Nacht, es ist eine Veränderung, die wir über Jahre in unseren Alltag eingebaut haben. Dieses Coaching ist unser Lebensstil und deshalb wissen wir, dass es funktioniert. Wie aus diesem Erlebnis dann Be Nice entstand, erzähle ich euch bald.

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